Für viele ist die Beziehung zwischen Wissenschaft und Medien oft umstritten. Beide trauen einander nicht, aber beide brauchen einander, um die öffentliche Meinung zu formen und das Interesse zu befriedigen. Wie können sich heute, in dem endlos wachsenden Zeitalter, in welchem wir leben, die Dinge ändern? Im Grunde kommt es nur auf einen wichtigen Bereich an: Bildung.
Wissenschaftler schätzen den positiven Einfluss, den die Medien in der Unterstützung des Verständnisses der Öffentlichkeit für die Forschung haben können. Die Veröffentlichung irreführender Daten und der falsche Gebrauch von Wissenschaft in den Medien behindern dies jedoch und tragen zu den Frustrationen vieler Wissenschaftler mit dem modernen Journalismus bei.
Den Appetit der Öffentlichkeit nähren
Niemand zweifelt daran, dass sich die Öffentlichkeit für Wissenschaft interessiert – Studien in Großbritannien zeigen, dass dieses Interesse sogar zunimmt – und es ist die Aufgabe der Medien, diesen Appetit auf wissenschaftliche Nachrichten fundiert und korrekt zu befriedigen.
Die Story richtig hinzubekommen und das öffentliche Interesse zu befriedigen ist für einige Journalisten einfacher gesagt als getan, da sie nicht über ausreichende wissenschaftliche Kenntnisse oder Hintergrundwissen verfügen. Dies muss sich ändern. Wissenschaftsjournalisten sollten sich daran erinnern, wie einflussreich ihre Arbeit sein kann, besonders wenn sie potentiell irreführende Schlagzeilen verfassen, die nur lose mit der thematisierten Forschung zusammenhängen.
Es besteht jedoch auch ein Bedarf seitens der Forscher mit diesen Journalisten zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die vermittelte Story korrekt ist. Wenn ein Forscher sich die Zeit nehmen kann, um dem Journalisten zu helfen seine Arbeit zu verstehen, ist es wahrscheinlicher, dass diese im Endprodukt genauer reflektiert wird.
Bildung, Bildung, Bildung
Vertrauen ist das Wichtigste, doch fehlt es weitgehend. Aus diesem Grund gibt es eine wachsende Kluft zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, die nur durch Zusammenarbeit und Wiederherstellung des Vertrauens in die Beziehung zwischen Wissenschaft und Medien überbrückt werden kann. Meiner Meinung nach wird dieser Entschluss auf drei Schlüsselbereichen beruhen.
Erstens müssen die Medien ihr Wissen über die Wissenschaft verbessern, indem sie lernen den Forschern die richtigen Fragen zu stellen und die Antworten auf sinnvolle Weise effektiv an die Öffentlichkeit zu kommunizieren. Wenn der Journalist die Wissenschaft nicht versteht, wie kann er dies dann von der Öffentlichkeit erwarten?
Zweitens müssen Wissenschaftler erkennen, wie wichtig die Medien sind. Sie müssen darauf vertrauen, dass nicht alle Medien schlechte Medien sind und dass die Weigerung mit den Medien zusammenzuarbeiten nur die öffentliche Wahrnehmung und das Verständnis von Wissenschaft weiter schädigt. Es sollte nicht nötig sein sich auf verdeckte Journalisten zu verlassen, um die „Wahrheit“ hinter der Wissenschaft aufzudecken. Stattdessen muss es eine Veränderung in der Dynamik des Wissenschaftsjournalismus geben und die Art und Weise, wie Artikel produziert werden – insbesondere online.
Und drittens ist Bildung lebenswichtig – aber nicht nur für den Journalisten, sondern auch für die Öffentlichkeit. Mit fortschreitender Wissenschaft wird diese für den Laien zunehmend komplexer und schwieriger zu verstehen. Die Regierungen müssen sicherstellen, dass die Schulen parallel daran arbeiten, um das grundlegende Verständnis von Wissenschaft zu verbessern und den Forschern die Zusammenarbeit mit Schulen zu ermöglichen, welche ihre Arbeit in einem verdichteten, leicht verständlichen Format erklären.
‘Komplexe’ Wissenschaft verdichten
Viele Menschen empfinden Wissenschaft als „komplex“ und „verwirrend“ – und das muss sich ändern. Dazu muss aber die Öffentlichkeit zuverlässig informiert werden, was nur durch eine Wiederherstellung des Vertrauens in die Beziehung zwischen Wissenschaft und Medien geschehen kann.
Ohne diese wird die Kluft zwischen Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit nur weiter wachsen, deren Folgen unergründlich sind – nicht nur in einem sozialen, sondern auch in einem globalen Kontext.