Geforderte Maßnahmen im Kampf gegen unechte Bewertungen bleiben freiwillig. Verbraucher vertrauen Produkt- und Dienstleistungsbewertungen. Ob diese echt oder unecht sind, ist aber meist nicht genügend erkennbar. Internetportale sollen zukünftig drastischere Maßnahmen bei Fake-Bewertungen ergreifen, so die Verlautbarung des Bundeskartellamts am 18. Juni.
Ein weit verbreitetes Phänomen
Für viele Konsumenten stellen Online-Bewertungen eine zentrale Entscheidungshilfe dar. Doch vor allem bei Produkten und Dienstleistungen mit vielen positiven Bewertungen können die Kunden bezüglich der Echtheit der Kommentare schnell ins Zweifeln kommen. Laut Bundeskartellamt zeigen Plattformen, Webseiten und Suchmaschinen bisher zu wenig Verantwortlichkeit für die auf ihnen veröffentlichten Bewertungen. Andreas Mund, Präsident des Bundeskartellamts, übt deshalb scharfe Kritik an Online-Anbietern. Die Unternehmen schenken insbesondere der Frage nach der Authentizität von Kundenbewertungen kaum bis keine Beachtung.
Kennzeichnung echter Nutzerbewertungen
Als Lösungsansatz gegen die dreiste Fake-Masche schlägt die deutsche Behörde eine präzisere Filterfunktion von Bewertungen vor. Darüber hinaus kann eine gesonderte Kennzeichnung echter Bewertungen das Kundenerlebnis deutlich verbessern. Bisher nutzen nur wenige Portale die technischen Möglichkeiten für das Entlarven von gefälschten Reviews.
Aufforderung statt Durchsetzung
Die vorgeschlagenen Maßnahmen können jedoch nicht öffentlich durchgesetzt werden. Denn das deutsche Verbraucherschutzgesetz sieht eine solche Umsetzung nicht vor. Es bleibt lediglich der Appell an die Anbieter, die entsprechenden Technologien und Kontrollen einzusetzen.